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Böhm: "Albertpark - Rot Rot Grün ist der Bürgerwille egal!"

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Grüne Klientelpolitik auch bei integrativem Prozesschutz

Der Albertpark zwischen Fischhaus- und Bautzner Landstraße ist der einzige Teil der Dresdner Heide im Besitz von Dresden (seit 1899), also im Entscheidungsbereich des Stadtrates. Benannt nach König Albert von Sachsen wurde das Gebiet als Naturschutzpark angelegt.

Nachdem der Stadtrat per Minimal-Mehrheit das Rathaus mit der Prüfung beauftragt hat, welche konkreten Flächen künftig zum Urwald verwildern sollen (integrativer Prozessschutz), steht nun die Frage nach den Folgen für die Dresdner und ihrem Mitspracherecht.

Unser Umweltpolitiker Veit Böhm bezeichnet die von uns nicht mitgetragene Entscheidung als vertane Chance:

"In unserem von Rot-Rot-Grün abgelehnten Ersetzungsantrag hatten wir die Bürgerbeteiligung von vornherein geplant, denn wir wollten gemeinsam mit den Dresdnern ein Zukunftskonzept für den Albertpark erarbeiten. Sie sollen ihn am Ende ja auch nutzen. Doch das linke Spektrum hat dafür keine Notwendigkeit gesehen. Ihnen geht es darum, den Prozessschutz durchzudrücken, unabhängig davon, was die Anwohner bzw. Dresdner davon halten.

In der Fachwelt findet momentan eine ziemlich erbitterte Diskussion darüber statt, welche Nutzung die beste zur Erhaltung des Waldes ist: die forstwirtschaftliche, bei der Schadholz entfernt wird und regelmäßig auch mit resistenteren Arten wieder aufgeforstet wird. Oder die ökologische, bei der der Wald sich selbst überlassen wird und einfach als Urwald wächst. Da Bäume aber sehr langsam wachsen, gibt es belastbare Ergebnisse erst nach vielen Jahren.

Fakt ist aber: Integrativer Prozessschutz, also die Verwilderung, kann dazu führen, dass Wege nicht mehr zugänglich sind, dass Äste herabfallen oder immer größeren Trockenschäden entstehen. Deshalb macht das vor allem in wenig frequentierten Waldflächen Sinn.

Verändern wird sich in den nächsten Jahren ohnehin nichts, denn die Forstbewirtschaftung ist noch einige Jahre vertraglich geregelt. Auch wird die Stadtverwaltung erst einmal prüfen, ob das überhaupt umsetzbar ist. Am Ende spielen auch die Kosten eine wichtige Rolle.

Enttäuschend ist aber vor allem die Doppelzüngigkeit der Grünen-Fraktion, die hier im Albertpark den Prozessschutz durchpeitschen will, sich an anderer Stelle (Holunderweg in der Neustadt) die Waldpflege für ihre Klientel vorstellen kann."